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27.05.24

„Marathon am Meer“ mit Marathon-Landesmeisterschaften in Husum

Oke Hansen und Claudia Sticher holen sich die Titel am Deich

Ein neuer Marathon zur Feier der großen Husumer Marathon-Tradition: Mit dem „Marathon am Meer“ zelebrierten rund 130 Aktive an der Nordsee zwischen der Schobüller Seebrücke und dem Dockkog in Husum die klassischen Laufdistanz von 42,195 km und schrieben bei der 75. Marathonveranstaltung in Husum und Umgebung selbst ein weiteres Kapitel der langen Husumer Laufgeschichte, die mit einem ersten Marathon im Jahr 1968 begonnen hatte. Der 50. Jahrestag der Vereinsgründung der LAV Husum, die mit der Vereinsfusion 2022 als Leichtathletikabteilung im Husumer SV aufgegangen ist, war Anlass für ein vorerst einmaliges Marathon-Event vor typischer Nordsee-Kulisse.

Auf der 10,5 km langen Runde, die vier Mal zu absolvieren war, bildeten das Meer, der Deich und viele Schafe die Umgebung, in der sich knapp 70 Ausdauersportler der Herausforderung der Marathondistanz stellten, während sich fast ebenso so viele Aktive die Strecke als Staffel teilten. „Viele haben sich positiv zur Strecke und zur Location geäußert und mit der Stimmung und dem Ambiente hat es auch gut gepasst“, freute sich Organisator Kai-Uwe Schmidt vom Husumer SV. Positive Worte für den Marathon am Meer fand auch der aus Hamburg angereiste Sieger Martin Müller, für den das Rennen in Husum ein Kontrastprogramm zu seinem Bestzeitmarathon (2:27:11 Std.) fünf Wochen zuvor in London war. „Dort war es schon anders, aber hier an der Nordsee ist auch schön und gemessen an der Größe des Laufs war die Zuschauerzahl schon ordentlich. Zudem waren die Begegnungen mit den anderen Läufern angenehm“, erklärte Müller, der die 42,195 km an der Küste als Test für seinen ersten 100-km-Straßenlauf nutzte, den er im Juni in Biel in der Schweiz absolvieren möchte.

Nach derzeitigem Stand der Planung wird der „Marathon am Meer“ aber nicht langfristig in den Veranstaltungskalender aufgenommen, sondern als sportliches Jubiläumfest wohl einmalig bleiben. Die Chance, vor der Haustür einen Marathon absolvieren zu können, motivierte auch mehrere Husumer Laufasse, die auf der langen Strecke weit vorn mitmischen. Die Gesamtsiege schnappten sich mit Martin Müller, der nach starken 2:43:13 Stunden als Erster ins Ziel rannte, und mit Claudia Sticher von der LG Elmshorn, die in ebenfalls eindrucksvollen 3:07:22 Stunden alle Frauen abhängte und ihren Titel als Marathon-Landesmeisterin erfolgreich verteidigte, zwar zwei eigens angereiste Asse. Direkt hinter den beiden Siegern rannten aber eine Husumerin und ein Husumer zu unerwarteten Erfolgen. Sabine Otto vom Husumer SV gab am Deich ihr Marathondebüt und überquerte nach 3:30:40 Stunden als zweitschnellste Frau die Ziellinie. „Marathon bin ich bisher nie gelaufen und bin erst durch diese Veranstaltung dazu gekommen, es mal zu probieren. Im Training bin ich nur ein Mal 30 Kilometer gelaufen. Ich bin aber gut durchgekommen.“, freute sich Otto über ihr gelungenes Debüt. „Mit der Strecke hier war ich vertraut und ich mag einsame Strecken auch gern“, erklärte sie sich ihren krisenfreien Rennverlauf. Ob sie nun häufiger solch lange Strecken laufen möchte, ließ die neue Vize-Landesmeisterin aber offen. Kaum mehr Marathonerfahrung brachte Lokalmatador Oke Hansen mit, dessen Debüt auf der Distanz elf Jahre zurückliegt. Seinen zweiten Marathon ging der 46-jährige HSV-Läufer mit mutigem Tempo an und wurde am Ende belohnt. Nachdem der mehrfache Landesmeister Benjamin Reuter (LAC Kronshagen) bereits nach der ersten Runde in Führung liegend ausgestiegen war, weil er mit den sommerlichen Bedingungen nicht zurecht kam, fand sich Oke Hansen plötzlich in der Rolle des Gesamtzweiten und besten Schleswig-Holsteiners wieder. Diese Position verteidigte Hansen dann trotz schwerer Beine auf der Schlussrunde bis ins Ziel. „Es war hart und ich habe echt gekämpft“, erklärte Hansen und zeigte sich von den Strapazen deutlich mehr gezeichnet als seine Vereinskameradin. Hansen rettete in 2:56:20 Stunden einen knappen Vorsprung gegenüber Marvin Salto vom SC Itzehoe, der in 2:59:47 Stunden auch noch knapp unter der Drei-Stunden-Marke blieb, ins Ziel und holte sich damit den Landesmeistertitel der Männer. Mit klarem Abstand zu Hansen und Salto komplettierte Mathias Todt vom Borener SV in 3:19:08 Stunden das Siegertreppchen der Titelkämpfe. Bei den Frauen ging Bronze an die erfahrene Anke Rohwer vom Ostroher SC, die 4:02:36 Stunden benötigte.

In der Teamwertung schaffte der Husumer SV sogar das Gold-Double. Das Frauen-Trio mit Sabine Otto, Kathrin Kubon und Grietje Ketter holte sich ebenso den Mannschaftstitel wie die HSV-Männer mit Oke Hansen, Johannes Otto und Martin Herpel.

Als ältester Teilnehmer erreichte nach 5:25:30 Stunden mit dem 83-jährige José Molero-Membrilla vom Borener SV ein Mann das Ziel, der seit fast 40 Jahren als Aktiver bei vielen der 75 Husumer Marathonveranstaltungen mit auf der Strecke war.

Im Staffelwettbewerb gewann das Quartett des SV Enge-Sande, bei dem sich Björn Nahnsen, Thorge Thomsen, Henrik Schwalbe und Heiko Sönksen den Stab weitergaben und nach 2:44:35 Stunden ins Ziel trugen. Text: Niels-Peter Binder Fotos: Uwe Gosch und Niels-Peter Binder